Das Forum Gesseler Goldhort am Kreismuseum Syke präsentiert eine Sonderausstellung zum Gräberfeld Stühren. Mit seinen mindestens 46 Grabhügeln war das Gräberfeld einst ein imposanter Anblick. Nur 15 Kilometer südlich von Bremen im Landkreis Diepholz gelegen, bestatteten Menschen hier über einen Zeitraum von 2000 Jahren ihre Toten – von der späten Jungsteinzeit (2800–2200 v. Chr.) bis in die frühe Eisenzeit (700–500 v. Chr.). Es wird angenommen, dass das Gräberfeld sich in dieser Zeit zu einem der größten Bestattungsplätze im heutigen Norddeutschland entwickelte.
Nach den letzten Bestattungen vor 2500 Jahren prägten die Hügelgräber weiterhin die Landschaft. Sie erhielten den etwas fehlleitenden Namen „Sieben Berge“ und zogen Ausflüglerinnen und Ausflügler, Forschende und Schatzsuchende an. Im Laufe des 20. Jahrhunderts fielen jedoch zahlreiche Hügelgräber den neuen landwirtschaftlichen Maschinen zum Opfer. Trotz intensiver Bemühungen schafften es die Denkmalbehörden nicht, diesen besonderen Ort in Gänze zu schützen. In den kommenden Jahren wird ein Großteil des Gräberfeldes und seiner Umgebung endgültig zerstört werden, da ein ca. 35 Hektar großes Areal für den Sandabbau freigegeben ist.
Bronzezeittage und mehr
Bevor dieser Schatz unwiderruflich getilgt wird, entlocken archäologische Ausgrabungen dem Gräberfeld seine letzten Geheimnisse. Die Sonderausstellung „Auf Sand gebaut – 5000 Jahre Gräberfeld Stühren“ nimmt Besucherinnen und Besucher noch bis zum 20. Oktober 2024 mit auf eine Zeitreise in eine Welt im Wandel von den frühen Bäuerinnen und Bauern bis zur Einführung von Bronze und Eisen. Zudem bietet das Forum Gesseler Goldhort ein umfangreiches Begleitprogramm an. Ein Höhepunkt am Wochenende des 17. und 18. August sind die Bronzezeittage auf dem Außengelände des Kreismuseums Syke. Dort erwarten die Besucherinnen und Besucher neben handwerklichen Vorführungen auch kulinarische und musikalische Einblicke in die Zeit vor etwa 3000 Jahren. Dieser und weitere Programmpunkte finden sich auch auf der Website des Forums.